Was ist Brainspotting
Brainspotting ist ein modernes, neurobiologisch fundiertes Therapieverfahren, das von dem amerikanischen Psychotherapeuten Dr. David Grand im Jahr 2003 entwickelt wurde. Während seiner Arbeit mit traumatisierten Klientinnen und Klienten entdeckte er, dass bestimmte Blickrichtungen direkten Zugang zu tief verankerten emotionalen und körperlichen Aktivierungen bieten.
Daraus entstand Brainspotting – eine Methode, die das Zusammenspiel von Gehirn, Körper und Emotionen nutzt, um unverarbeitete Erlebnisse zu lösen und nachhaltig zu integrieren.
Durch das Finden eines sogenannten Brainspots – eines punktspezifischen Blickwinkels, der mit einer inneren Aktivierung verbunden ist – öffnet sich der Zugang zu tieferen Ebenen Ihres emotionalen Erlebens. In diesem Zustand kann Ihr Gehirn beginnen, Belastendes zu verarbeiten und innere Balance wiederherzustellen.
Brainspotting kann hilfreich sein bei:
- traumatischen Erlebnissen und chronischem Stress
- Ängsten, Panik und Unsicherheiten
- emotionalen Blockaden
- Selbstwertproblemen
- psychosomatischen Beschwerden
- Leistungsdruck, Kreativitätshemmungen und beruflichen Herausforderungen
Auch wenn Sie das Gefühl haben, „irgendetwas sitzt fest“ oder wiederkehrende Reaktionen nicht verstehen, kann Brainspotting eine heilsame Option sein.
Ablauf Einer Sitzung Mit Brainspotting
Wir betrachten Brainspotting nicht als eigenständige Therapie, sondern als eine äußerst wirkungsvolle Methode, die ihr volles Potenzial dann entfaltet, wenn sie in andere therapeutische Ansätze integriert wird – etwa in Hypnose oder Havening.
In einer sicheren, ruhigen Atmosphäre unterstütze ich Sie dabei,
- Ihren individuellen Brainspot zu finden,
- sich behutsam mit dem inneren Erleben zu verbinden,
- aufkommende Gefühle, Körperempfindungen und Gedanken wahrzunehmen,
- und Ihrem Nervensystem den Raum zu geben, den es zur Verarbeitung benötigt.
Sie behalten dabei jederzeit die Kontrolle und bestimmen das Tempo. Durch meine achtsame Begleitung entsteht ein geschützter Rahmen, in dem tiefgreifende innere Prozesse möglich werden.
Was ist Brainspotting
Dieser therapeutische Ansatz unterstützt die Verarbeitung von Stress, emotionalen Blockaden und belastenden Erinnerungen. Über einen bestimmten Blickpunkt – den sogenannten Brainspot – werden innere Netzwerke aktiviert, wodurch das Gehirn seinen natürlichen Verarbeitungsprozess nutzt. Gefühle und körperliche Spannungen können sich so Schritt für Schritt lösen, begleitet von einer stabilen therapeutischen Präsenz.
Wie wirkt diese Methode
Ungünstig gespeicherte Erfahrungen können sich im Nervensystem festsetzen und als Gedanken, Emotionen oder Körperempfindungen bemerkbar machen. Durch den Fokus auf einen präzisen visuellen Punkt (Brainspot) wird der innere Verarbeitungsmechanismus angeregt. Dadurch können innere Spannungen abklingen und Erinnerungen sich neu sortieren. Die Intensität und Geschwindigkeit des Prozesses sind individuell.
Wie viele Sitzungen sind erforderlich, bevor Brainspotting beginnt
Bevor wir mit dem fokussierten Arbeiten starten, schauen wir, wie gut Sie sich aktuell stabilisieren können. Sie erhalten dafür Techniken zur Selbstregulation – häufig mithilfe von Hypnose oder Havening. Sobald eine gute Grundstabilität spürbar ist, kann die Arbeit mit Brainspotting beginnen. Die Dauer dieser Vorbereitungsphase ist von Person zu Person unterschiedlich.
Wie fühle ich mich während einer Sitzung
Viele Menschen erleben eine Mischung aus innerer Ruhe, emotionaler Bewegung und bewusster Körperwahrnehmung. Einige spüren Konzentration, andere leichte Anspannung oder Wellen von Gefühlen. Alles, was auftaucht, ist willkommen – Ihr Nervensystem bestimmt das Tempo, und therapeutische Begleitung sorgt jederzeit für Sicherheit.
Wie fühle ich mich nach einer Sitzung
Häufig wird von Erleichterung, mehr Klarheit oder wohltuender Müdigkeit berichtet. Manche bemerken, dass der Prozess innerlich noch etwas weiterläuft – etwa durch verstärkte Ruhe, Sensibilität oder lebhafte Gedanken. Diese Reaktionen sind normal und klingen meist von selbst wieder ab.
Wie viele Sitzungen brauche ich und in welchem Abstand
Der Umfang hängt vom persönlichen Anliegen, der Tiefe des Themas und Ihrem individuellen Tempo ab. Einige spüren bereits nach wenigen Terminen eine Veränderung, andere arbeiten über einen längeren Zeitraum. Üblich sind Abstände von ein bis zwei Wochen. Wichtig ist, dass sich der Weg stimmig und sicher anfühlt.
Welche Menschen dürfen NICHT mit dieser Methode behandelt werden
Menschen, die sich in einer akuten Krise befinden oder aktuell eine intensivere medizinische oder psychiatrische Unterstützung benötigen, sollten zunächst andere Formen der Hilfe erhalten. Auch bei stark eingeschränkter Stabilität kann eine vorbereitende Begleitung sinnvoll sein. Ob der Ansatz im jeweiligen Moment passend ist, wird immer individuell geklärt.
Welche Menschen dürfen mit Brainspotting behandelt werden
Geeignet ist die Methode für Menschen, die Stress, innere Blockaden oder belastende Erinnerungen verarbeiten möchten – unabhängig davon, ob es sich um aktuelle oder länger zurückliegende Erfahrungen handelt. Voraussetzung ist, dass Sie sich ausreichend stabil fühlen und die therapeutische Zusammenarbeit als sicher erleben.
Unterschied zwischen Brainspotting und EMDR
Brainspotting arbeitet mit einem festen Blickpunkt (Brainspot), der direkte emotionale und körperliche Reaktionen aktiviert. EMDR nutzt bilaterale Stimulation wie Augenbewegungen, um die Verarbeitung anzuregen. Brainspotting geht stärker in die Tiefe einzelner Aktivierungspunkte, während EMDR strukturierten, wiederholten Sequenzen folgt.
Unterschied zwischen Brainspotting und Hypnose
Während Hypnose mit einem veränderten Bewusstseinszustand arbeitet, bleiben Sie bei dieser Methode jederzeit wach und präsent. Der Fokus liegt auf einem visuellen Punkt (Brainspot) und der Verbindung zu inneren Empfindungen. Beide Verfahren führen in tiefere innere Prozesse, jedoch auf unterschiedlichen Wegen.
Unterschied zwischen Brainspotting und Havening
Der visuelle Fokus ermöglicht den Zugang zu tieferen emotionalen und körperlichen Reaktionen. Havening hingegen arbeitet mit sanften Berührungsreizen, die das Nervensystem beruhigen und Sicherheit vermitteln. Die beiden Verfahren unterscheiden sich, ergänzen sich jedoch hervorragend.
Kann Brainspotting ohne Hypnose oder Havening eingesetzt werden
Ja, Brainspotting kann eigenständig angewendet werden. In unserer Praxis kombinieren wir es jedoch mit Hypnose oder Havening, weil sich diese Methoden gegenseitig verstärken und den Prozess oft stabiler und wirkungsvoller machen. Dadurch können viele Klienten sich leichter stabilisieren und tiefe Prozesse sicherer durchlaufen. Brainspotting kann im Laufe der Therapie jedoch jederzeit auch allein angewendet werden.
Was mache ich bei einer emotionalen Krise, wenn die Praxis nicht erreichbar ist
Wenn Sie sich in einer emotionalen Notlage befinden und die Praxis nicht erreichbar ist, wenden Sie sich bitte an folgende Stellen:
Ärztlicher Bereitschaftsdienst – Tel. 116 117
Sozialpsychiatrischer Dienst Düsseldorf – Tel. 0211 - 8995391
LVR-Klinikum Düsseldorf – Tel. 0211 - 922 0
Diese Einrichtungen stehen Ihnen in akuten Krisensituationen professionell zur Seite.


